Wie funktionieren eigentlich Surf-Wettbewerbe?

Bestimmt hast du schon Bilder von Top-Surfern gesehen, die im Rahmen der „World Surf League“ mit Lycras, übersät mit Werbelogos, in so genannten „Heats“ gegeneinander antreten. Wir auch, doch so ganz verstanden hatten wir den Ablauf eines Surf-Contests bislang nicht. Geht es dir genauso? Dann lass dir von uns mit dem folgenden Blogpost helfen, Surfwettbewerbe besser zu verstehen.

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Wie laufen Surfbewerbe ab?

Zunächst müssen wir anmerken, dass sich die genauen Regeln von Wettbewerb zu Wettbewerb unterscheiden können. Wir beziehen uns daher auf die Wettkämpfe der World Surf League (WSL, ehemals ASP World Tour).

In Runde 1 treten jeweils 3 Surfer in einem Heat gegeneinander an. Alle 3 sind dabei zugleich im Wasser und versuchen in der vorgegebenen Zeit so viele Wellen wie möglich zu surfen. Für jede gesurfte Welle erhalten sie von der Jury eine Wertung und letztlich werden die Scores ihrer besten beiden Wellen zusammengerechnet. Der Sieger des Heats kommt weiter in Runde 3, der Zweitplatzierte muss sich dafür erst gegen weitere Zweitplatzierte anderer Heats in Runde 2 durchsetzen.

Bekommt ein Surfer eine Welle in die Wertung, erwerben die anderen Surfer des Heats „Priority“. Das bedeutet, dass sie nun Vorrang haben. Unter diesen beiden Surfern hat dann wiederum jener Vorrang, also Priority, der zuerst im „Take-off-Bereich“ ankommt. Surft der Erstgereihte eine Welle, geht die Priority auf den nächsten Surfer über und so weiter.
Um Zwischenfälle, Unfälle oder gar Verletzungen zu vermeiden, gibt es bei Nicht-Einhaltung der Regeln saftige Strafen. Fürs „Rein-Droppen“ beispielsweise, fasst man eine Interference-Strafe aus, durch die der Surfer kaum noch Chancen hat, weiter zu kommen.

Ab dem Viertelfinale surfen jeweils nur mehr zwei Kontrahenten in einem Heat gegeneinander, bis es letztlich ein Finale und einen Sieger gibt.
Der Gewinner eines Contests sammelt die maximale Punktzahl für die Jahreswertung. Der Surfer mit den meisten Gesamtpunkten nach 11 Bewerben, kürt sich zum World Champion der WSL. Das finden wir aufgrund der unterschiedlichen Wellen- und Windbedingungen innerhalb eines Contests eine sehr faire Methode, um den „Weltmeister des Surfens“ zu küren.

Wie funktioniert die Bewertung bei Surf-Bewerben?

Jeder Surfer erhält bei einer erfolgreich gesurften Welle Punkte von 5 Judges. Die beste und schlechteste Wertung werden gestrichen und der Durchschnitt der verbliebenen 3 Wertungen ergibt den Score für diese Wave.

Folgende Kriterien werden von den Judges beurteilt:

  • Engagement und Schwierigkeitsgrad der Manöver
  • Innovation und Progression der Manöver
  • Kombination von Manövern
  • Variation der Manöver
  • Speed, Power und Flow des Runs

Was sind die wichtigsten Surf-Bewerbe?

Die weltgrößten Surfcompetitions gibt es auf Hawaii. Beim „Vans Triple Crown“ geht es in drei Bewerben (Pipe Masters, World Cup of Surfing und Hawaiian Pro) um mehr als eine Million Dollar. Dieser Bewerb ist der prestigeträchtigste im gesamten Surfzirkus.

Die „Eddie Aiku Surfing Competition“ soll an den legendären Rettungsschwimmer und Ausnahmesurfer Eddie Aiku erinnern. Der Bewerb findet erst dann statt, wenn die Wellen mindestens eine Größe von 6 Metern erreichen und ist dementsprechend spektakulär!

Die herausfordernden hawaiianischen „Banzai Pipelines“ gilt es in der „Volcom Pipe Pro Competition“ zu bezwingen. Atemberaubende Bilder dieser Pipes, die am Tag des Videos zu unkontrolliert für einen Surfbewerb waren, haben wir hier für dich:

Ebenfalls bedeutend ist der Titel des „WSL World Tour Champion“. Diesen gewinnt jener Surfer, der mit seinen 9 besten Resultaten bei den 11 World Tour Events die meisten Punkte sammeln konnte. Bei den Surferinnen zählen die besten 8 Resultate aus den 10 aktuellen World Tour Events. Die amtierenden Champions heißen übrigens John John Florence (USA/Hawaii) und Tyler Wright (AUS).

Auch in Portugal kannst du jedes Jahr einige Surf-Competitions live erleben und nicht zuletzt die „big Waves von Nazare“ sind auf der ganzen Welt berüchtigt. Die Santa Cruz Surflodge hat extra zum diesjährigen WSL-Event eine tolle Promotion ins Leben gerufen. Wie du auf unserer Seite aktuelle Top-Deals für Surfer nachlesen kannst, bekommst du dort -20 % auf die Unterkunft sowie 2 gratis Yoga-Stunden im Rahmen des „Pro Santa Cruz 2018 – World Tour Events“.

Top News: Surfen wird bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio erstmals eine offizielle Disziplin sein. Nähere Infos dazu findest du weiter unten im aktuellen Artikel.

die amtierenden „Surf-Weltmeister“ John John Florence und Tyler Wright ©surfboard-test.com

Warum solltest du unbedingt mal einen Surfcontest besuchen?

Die Surf-Community ist freundlich, offen und entspannt. Willst du also neue Leute kennen lernen, die deine Liebe zum Wassersport teilen, ist ein Surfbewerb ein hervorragender Ort dafür. Oft wird gegrillt, es gibt Lagerfeuer, Livemusik und eine Beachbar oder Stranddisco.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten, sind Surfprofis bei Surfcompetitions alles andere als unnahbar. Viele halten sich nur selten in den abgesperrten Bereichen auf und mischen sich stattdessen einfach unters Volk. Bleibst du höflich und freundlich, kannst du dich durchaus trauen, einen anzuquatschen und kennen zu lernen.

Lerne von den Besten und genieße die beeindruckenden Leistungen der Top-Surfer in tollem Ambiente. Unterhalte dich mit anderen Surfern und hol dir Tipps und Inspirationen, um deine Wellenausbeute zu erhöhen.
Unterm Strich ist der Besuch eines Surf-Wettbewerbs ein tolles Erlebnis, das dir viel Freude bereiten wird.

Surfen wird olympisch – was bedeutet das?

Im August 2016 entschied das IOC, Surfen ins olympische Programm aufzunehmen. Damit will man sich innovativ zeigen und verstärkt die Jugend ansprechen.

Nachdem anfangs noch diskutiert wurde, das olympische Surfen in einem Wavepool auszutragen, steht mittlerweile „Chiba“ als Wettkampfort fest. Der Surfspot befindet sich rund 45 Minuten von Tokio entfernt.
Als Zeitraum für die Surfwettkämpfe wurden lediglich 2 Tage veranschlagt – bleibt stark zu hoffen, dass die Wellen- und Windbedingungen mitspielen.

In Tokio 2020 werden sowohl 20 Männer, als auch 20 Frauen in der Kategorie „Shortboard“ antreten. Die Qualifikation soll unabhängig von der World Surf League erfolgen, wobei die genauen Qualifikationskriterien noch nicht genannt wurden.

Zum aktuellen Zeitpunkt bleiben also noch viele Fragen offen, schaden wird die Aufnahme ins olympische Programm dem Surf-Sport aber bestimmt nicht. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, die ersten Surfer bei Olympia zu sehen und hoffen auf gleichermaßen spannende wie faire Wettkämpfe 😉.