gebrauchte Surfboards kaufen – worauf du achten solltest:

Die Anschaffung eines Surfbretts ist nicht gerade billig und will gut überlegt sein. Zu den reinen Kosten für das Surfboard kommen oft noch Versandkosten und eine etwaige Versicherungsgebühr. Bei welchen Shops du ohne Versandkosten wegkommst, erfährst du in unserem online Surfshop Test. Erlaubt dein Geldbeutel aber keine großen Investitionen, so kann es eine gute Idee sein, in ein gebrauchtes Surfboard zu investieren.

Gebrauchtes Surfboard kaufen – so funktioniert’s:

Viele gebrauchte Boards wurden nur kurz benutzt, da sich die vorherigen Besitzer beispielsweise schnell weiterentwickelt und ein neues Surfbrett gekauft haben. Das Surfboard wurde vielleicht auch einem Teamrider zur Verfügung gestellt, der es nach einem speziellen Surftrip nicht mehr brauchen konnte. Du kannst also am Gebraucht-Board-Markt durchaus hochwertige Bretter zu soliden Preisen erwerben. Wo du gebrauchte Surfboards kaufen kannst und wann sich der Kauf von gebrauchten Surfbrettern lohnt, verraten wir dir weiter unten in diesem Artikel.

Nichts desto trotz, müssen die Eigenschaften des Surfboards zu dir passen und das Brett solltest du vorab möglichst genau auf etwaige Beschädigungen oder Mängel untersuchen. Wir raten dir daher die folgenden Punkte unserer Checkliste genau zu überprüfen, bevor du beim Kauf eines gebrauchten Surfboards zuschlägst.

Checkliste zum Kaufen eines gebrauchten Surfbretts:

  • Kaufst du bei Händlern wie Buster Surfboards oder im Surfshop, steht die Marke auch für die Qualität der gebrauchten Bretter die sie anbieten. Im Notfall kannst du das Board umtauschen oder reklamieren.
  • Kaufst du online bei einer Privatperson ist dein Risiko bedeutend höher und eine umso genauere Prüfung des Boards ist notwendig.
  • Wir empfehlen dir beim Privatkauf ein Board immer live zu besichtigen. Etwaige Versandkosten sind hoch und willst du das Surfbrett dann doch nicht behalten, muss eine der beiden Parteien dafür aufkommen. Zudem hast du keine 100 %ige Garantie, dass du dein Geld zurück bekommst.
  • Ist eine Besichtigung nicht möglich, so solltest du dir möglichst viele hochauflösende Fotos von allen Seiten des Surfboards schicken lassen. Noch besser wäre ein Video (Fotos können mittlerweile doch recht einfach bearbeitet werden).
  • Bei Surfbrettern, die gänzlich lackiert sind, sind Mängel schwer zu erkennen bzw. könnten sie bewusst mit dem Lackieren überdeckt worden sein – hier gilt besondere Vorsicht! Auch eine allzu dicke Wachsschicht kann dazu dienen, etwaige Mängel zu verstecken.
  • Nicht jede kleine Delle ist sofort schlecht, im nächsten Absatz verraten wir dir, was in Ordnung geht und wo deine Alarmglocken sofort schrillen sollten.
  • Lass dich nicht durch das Design oder den Preis von einem Surfboard überzeugen! Das Surfbrett muss in erster Linie zu deiner Statur und deinen Surfskills passen.
  • Rechnet sich der Kauf eines gebrauchten Surfboards? Siehe dazu unsere beiden Beispiele weiter unten.
  • Ein gebrauchtes Surfboard sollte nicht mehr als 30-50 % des ursprünglichen Kaufpreises kosten.
  • Zahle nie den geforderten Preis sondern versuche zunächst immer die Kosten für ein gebrauchtes Surfbrett nach unten zu verhandeln.

Welche Schäden sind in Ordnung, bei welchen sollte ich von einem gebrauchten Surfboard die Finger lassen?

Besonders für Anfänger ist es schwer bis unmöglich zu beurteilen, welche kleinen Schäden nun halb so schlimm sind und welche ein Surfboard nahezu unbrauchbar machen. Wenn möglich fragst du daher am besten einen erfahrenen Surfer um Rat und lass im Zweifel lieber deine Finger von einem dubiosen Board. In einem Surfshop oder bei einem Shaper deines Vertrauens sollten die angebotenen Gebrauchtboards in Ordnung sein.

Definitiv abzuraten ist von einem Surfbrett, dass deutlich sichtbare gelbe Flecken aufweist. Auch Beulen, die sich im Laminat nach außen wölben, sind ein Killer-Kriterium für den Kauf eines gebrauchten Surfboards. Achte darauf, dass die Finnen und die Finnenboxen unbeschädigt sind und dass das Brett nicht mit einer dicken Lack- oder Wachsschicht etwaige Schäden kaschiert.

Kleine Dellen die nicht größer als der Fingernagel deines Daumens sind, kannst du selbst mit einem Reperatur-Kit in Ordnung bringen und sie können als gute Argumente dienen, um den Preis weiter nach unten zu verhandeln.
Übrigens, weitere Informationen rund um das Thema Surfbretter findest du in unserer Sektion Surfboard Tests.

Lohnt sich der Kauf eines gebrauchten Surfboards?

Diese Frage muss jeder Surfer für sich selbst beantworten, abhängig davon, wie oft du zum Surfen kommst und ob du dein Surfboard zu verschiedenen Destinationen transportieren willst (Transportkosten!). Die folgenden Beispiele sollen dir aber helfen, deine Situation besser einzuschätzen:

Lasse wohnt in München und fliegt zweimal im Jahr für 7 Tage auf Surfurlaub. Im Sommer nach Portugal und im Winter nach Marokko oder auf die Kanaren. Er bekommt das Angebot ein einwandfreies, gebrauchtes Surfboard von einem Freund um 250 € zu erwerben. Nimmt er das Angebot an, so muss er im kommenden Jahr mit den folgenden Ausgaben für Surfboards rechnen:
Kaufpreis Surfbrett:   250 €
Kosten für kleine Reparaturen am Board:   0 €
Boardbag um das Brett unbeschadet mitzunehmen:   100 €
Transport des Surfboards mit dem Flugzeug:   120 €* (rund 30 € pro Flugstrecke, die Kosten variieren je Airline, Destination und Ticket-Klasse)
Gesamt: 470 €
Würde Lasse sich nun vor Ort ein Surfboard ausborgen, so müsste er mit den folgenden Kosten rechnen (Lasse plant an 12 von 14 Urlaubstagen auch tatsächlich zu surfen):
Kaufpreis Surfbrett:   0 €
Aufpreis Flüge:   0 €
Leihgebühr Surfboard (für 12 Tage):   300 € (bei einer durchschnittlichen Leihgebühr von 25 € pro Tag)
Gesamt: 300 €
Fazit: im ersten Jahr wäre es für Lasse günstiger, sich ein Surfbrett an der jeweiligen Destination auszuborgen. Ab dem zweiten Jahr (er müsste „nur noch“ die Transportgebühren bezahlen), würde sich aber bereits das eigene Surfboard rentieren.
Hier gilt es jedoch zu beachten, dass etwaige Schäden am eigenen Surfboard Mehrkosten verursachen können. Kommt es bei Leihboards zu Beschädigungen, wird dies üblicherweise von einer Versicherung getragen.
Lehnt Lasse das Angebot ab, kann er sich jedesmal ein anderes Surfboard ausborgen. Er kann so Erfahrungen mit verschiedenen Surfbrettern sammeln und seine jeweils aktuelle Surfboard-Wahl an seine Entwicklung anpassen.

Natasha ist eine erfahrene Surferin und sie geht für 3 Monate nach Bali. Sie checkt vorab das Internet und landet bei einem Shop, der auf Bali gebrauchte Surfboards verkauft. Um 350 € findet sie ein Surfbrett aus zweiter Hand, welches neu 700 € gekostet hätte.
Nimmt sie das Angebot nach gründlicher Prüfung des Surfboards an, hat sie folgende Ausgaben:
Kaufpreis Surfbrett:   350 €
Kosten für Reperaturen:   0 €
Boardbag um das Brett später mit nach Hause zu nehmen:   100 €
Aufpreis Flugticket (1 Strecke):   rund 50 €
Gesamt: 500 €
Das Ausleihen eines Surfbretts würde Natasha auf Bali rund 15 € pro Tag kosten.
Fazit: schon bei 40 Surftagen in 3 Monaten würde Natasha mit 600 € mehr an Leihgebühr bezahlen, wie sie für ein solides gebrauchtes Surfboard inklusive Boardbag ausgibt. Übersteht das Brett den Aufenthalt unbeschadet kann sie es in Zukunft ohne weitere Kosten wieder verwenden. Lediglich die Transportgebühren beim Fliegen muss sie dann noch berücksichtigen.

Du siehst also, dass es eine Menge verschiedener Aspekte und Variablen zu berücksichtigen gibt, wenn du vor der Entscheidung „gebrauchtes Surfboard kaufen vs. Surfbrett leihen“ stehst. Was in deinem Fall die individuell beste Lösung ist, musst du natürlich selbst entscheiden. Hat dir aber unser Ratgeber die Entscheidung leichter gemacht, freut uns das natürlich sehr.
Oft werden wir gefragt ob es eine kluge Idee ist ein Surfboard online zu kaufen und ob man dabei nicht ein großes Risiko eingeht. Diese Fragen versuchen wir auf der Seite Surfbretter im Internet kaufen zu beantworten.

Wo kann ich gebrauchte Surfboards kaufen?

Viele Hersteller bieten direkt auf ihren Homepages auch gebrauchte Surfboards zum Verkauf an. Im Idealfall erwischt du ein kaum genutztes Board eines Teamriders zu einem echten Schnäppchenpreis.
Daneben kannst du gezielt nach gebrauchten Surfboards in deiner nächsten Surfregion googeln, genauso wie es Natasha in unserem Beispiel getan hat.

Auch auf Facebook findest du in diversen Gruppen, in denen gebrauchtes Surfequipment verkauft wird, das ein oder andere Schnäppchen.

Einige Beispiele, wo du gebrauchte Surfboards kaufen kannst, haben wir hier für dich gesammelt: